Griffen vor 20.000 Jahren: Mammut-Steak und Nashornkeule

Kulinarisch war in der Region um den Klopeiner See – Südkärnten ja schon vor 20.000 Jahren quasi der Bär los. Nicht anders ist es zu erklären, dass in der Griffener Tropfsteinhöhle Feuerstellen und Knochen von Höhlenbär, Mammut, Riesenhirsch und Wollnashorn gefunden worden sind.

Auf dem Schlossberg befinden sich die Mauerreste der ehemaligen Burg Griffen, die 1160 erstmals urkundlich erwähnt worden ist.

Ich kann nicht wirklich behaupten, dass die Menschen der Altsteinzeit in dieser wunderschönen Gegend Urlaub gemacht hätten. Was sie aber offensichtlich sehr schätzten war das ganz außergewöhnliche Höhlensystem tief im heutigen Griffener Burgberg. Geschützt von Wind und Wetter, aber auch sicher vor Raubtieren wie dem Säbelzahntiger zogen sie sich mit ihrer Jagdbeute in diese Höhlen zurück um sich den Bauch voll zu schlagen. Man darf getrost annehmen, dass sich die Ur-Jäger genüsslich Mammut-Steaks oder die eine oder andere Nashornkeule gegrillt hatten. Andererseits – das darf ich auch vermuten – haben sie sicher auch die schöne Gegend genossen. Also genau das, was ich heuer auch tun will.

Meinen Frühlings-Kurzurlaub am Klopeiner See will ich mit Kultur bereichern. Und Griffen ist dabei überhaupt ein heißer Tipp. Denn neben der Tropfsteinhöhle im ortseigenen ‚Schlossberg‘ ist der Ort durch einen genialen Dichter bekannt geworden: Peter Handke. Und dabei red ich jetzt noch gar nicht vom Stift Griffen…

Zur Höhle. Erst in den letzten Kriegstagen entdeckt, entpuppte sich das Höhlensystem tief unter der romanisch-gotischen Burg schon bald als einzigartig. Obwohl ,nur‘ 485 m lang ist es die farbenprächtigste

System, die bunteste Tropfsteinformation Österreichs. Betreten werden kann die Höhle nur im Rahmen einer Führung und – das ist mein Tipp – mit wärmender Kleidung. Denn die Durchschnittstemperatur in der Höhle beträgt 8 Grad C. Echte Vorfreude kommt bei mir auf, wenn ich an den letzten Teil der Höhlenführung denke: da gibt‘s eine multimediale Zeitreise durch die Erdgeschichte bis in die jüngste Vergangenheit.

Das Prämonstratenser-Stift Griffen mit dem einmaligen Peter Handke Museum

Griffen – das wissen die Wenigsten – verfügt auch über eine 1236 gegründete und von Kaiser Joseph II. aufgehobene Prämonstratenser-Niederlassung. Die spätromanische Pfeilerbasilika wurde gottseidank restauriert, das Dach neu eingedeckt und die Fassaden erneuert. Und – im ersten Geschoss des ehemaligen Stiftes – wurde eine Ausstellung über das Leben und Werk von Peter Handke eingerichtet.

Handke wurde in Griffen geboren und ist in dieser Gemeinde aufgewachsen. Dass der Ort deutliche Spuren in seinem Werk hinterlassen hat ist kein Geheimnis. Im ersten Roman „Die Hornissen“, in der Erzählung „Wunschloses Unglück“, vor allem aber in „Der kurze Brief zum langen Abschied“ schildert er sein Leben in Griffen. Das ja bekanntlich nicht wirklich rund und glücklich verlaufen war.

Zum Abschluss des Tages – das steht jetzt schon fest – werde ich die Mochoritsch Griffen-Rast besuchen. Mir hat jedenfalls ein gutern Bekannter vorgeschwärmt, man erhalte dort genau jene Spezialitäten, für die die Region Klopeiner See – Südkärnten so berühmt ist: Speck, frische Würste und allerlei andere, g’schmackige, geräucherte Waren. Und angeblich soll man beim Mochoritsch auch ausgezeichnet essen. Ich werde jedenfalls an dieser Stelle in Zukunft auch über die kulinarischen Köstlichkeiten der Region Klopeiner See – Südkärnten berichten.

Griffen vor 20.000 Jahren: Mammut-Steak und Nashornkeule
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Von in Klopeiner See