Das Jauntal- eine besondere kulinarische Region

Bei meinen Museen-Besuchen kam natürlich ordentlich Hunger auf. Deshalb. Auf ins Jauntal. Das Jauntal liegt östlich von Klagenfurt und bildet den östlichen Teil des Klagenfurter Beckens. Der Name Jauntal leitet sich von der keltisch-römischen Siedlung Juenna ab, was bedeutet, dass dieses Gebiet sehr früh besiedelt wurde. Dies sieht man vor allem an den alten Kultstätten am Hemmaberg. Im Mittelalter bestand die Grafschaft Jauntal, welche drauabwärts bis zur Mautstelle Hohenmauten und weiter bis Jaunegg und St.Oswald reichte. Um 1150 gehörte dieses Gebiet zu der Grafschaft Tirol.

Das Tal hat einen offenen und weitläufigen Charakter, welcher seinen besonderen Charme ausmacht. Dieses Siedlungsgebiet ist traditionell das Kerngebiet der Kärntner Slowenen, dadurch entstand hier ein spannender und wertvoller kultureller Raum.

Kulinarik

Das Jauntal ist aber nicht nur auf Grund seiner Geographie und Kultur so besonders, sondern vor allem wegen den Gaumenfreuden, die auf Besucher warten. Die ursprünglichen Produktionsverfahren und die traditionellen Werte der Bauern und Bäuerinnen spiegeln sich in der hohen Qualität der Produkte wider. Über alle Produzenten und Produkte zu schreiben, wäre wohl zu umfangreich, deshalb nur drei Produkte, die diese Region so besonders machen:

Der Jauntaler Hadn (Buchweizen) war im 16.und 17.Jahrhundert ein fester Bestandteil der Kärntner Bauernküche. 1442 und 1445 wurde der Hadn die ersten Male urkundlich erwähnt. Im 19.und 20.Jahrhundert wurde er von Mais, Kartoffeln und Weizen verdrängt. Heute findet er wieder Einzug in die heimischen Küchen. Ob Hadnsterz, Hadntorte, oder Hadnkranznudel, der Buchweizen ist nach wie vor ein beliebtes Lebensmittel. Was ihn so besonders macht, ist die Tatsache, dass er im Anbau sehr empfindlich ist. Er verträgt keine Düngemittel und ist somit ein BIO Produkt der ersten Stunde, das nebenbei noch glutenfrei ist und viele Mineralien, Vitamine und ungesättigte Fettsäuren enthält.

Wohl keine andere Wurst wird so gefeiert wie die Jauntaler Salami. Nicht nur ein Salamifest wird zu ihren Ehren gefeiert, sondern auch eine Krone wird jährlich an den besten Produzenten verliehen. Doch warum wird eine Wurst so zelebriert beziehungsweise was macht sie so besonders? Die Produktion ist hier der ausschlaggebende Punkt. Die Ferkel werden in Kärnten geboren, werden von den Bauern selbst herangezogen und gemästet, die Schlachtung erfolgt im Jauntal und die Rezeptur ist eine traditionelle seit Generationen überlieferte Besonderheit. Somit ist die Bauernsalami die Wurst mit der größten Herkuntssicherheit und das schmeckt man auch.

Bier ist das älteste Kulturgetränk der Welt. Schon die Sumerer haben ein bierartiges Getränk gebraut. Wirklich verbreitet wurde es, als Klöster begannen den Gerstensaft zu brauen. Auch im Jauntal gibt es eine kleine aber feine Brauerei. Die Familie Sorger in Gallizien produziert auf ihrem Bauernhof eigenes Bier. Biertrinker wissen, dass Bier nicht gleich Bier ist. Nicht nur die Zutaten machen den Geschmack aus, sondern auch die Liebe zum Brauen. Die ausgebildete Diplom Pädagogin für Ernährung Lotte Sorger, Tochter des Hauses, begann aus Neugierde das Brauen. Heute produziert sie mit ihrem Vater das 1.Jauntaler Bauernbier. Deshalb ist für alle Bierliebhaber der Hof der Familie auf jeden Fall einen Besuch wert.

Für alle, die den besonderen Genuss suchen und das in einem besonderen Ambiente, sollten sich das Jauntal, egal ob im Sommer oder im Winter, nicht entgehen lassen.

Das Jauntal- eine besondere kulinarische Region
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Von in Klopeiner See